Eigentlich wollen wir nach Rijeka, aber Kilian und Louisa stürmen erst einmal in den Pool. Also eine kleine Runde schwimmen und danach Richtung Lungomare, dem 12 Kilometer langen Flanierweg bei Opatija. Wir parken in Volosko, bummeln zum Hafen…. Und der Nachwuchs ruft Hunger!! Das schicke Café hat gerade leider Brotmangel und verweist uns an die benachbarte Pizzeria. Mit Blick auf die Uhr seufzen die Eltern und es gibt quasi als spätes zweites Frühstück oder frühes Mittagessen Burger und Hühnchensalat.
Danach starten wir am Meer entlang. Ein Steinweg, der stets nahe an der Küste entlang läuft. Viele alte Villen, teilweise renovierungsbedürftig, dazwischen nicht ganz geschmackssichere Neubauten. Nach unserem Strandidyll in Dalmatien können wir über die Badegäste, die es sich auf dem blanken Stein gemütlich gemacht haben, nur staunen.
Opatija erscheint uns viel touristischer als 2003, aber damals waren wir ja auch im Frühling hier. Es gibt die ersten dicken Tropfen, wir bummeln bergauf zur weithin sichtbaren Kirche Mariä Verkündigung, ein imposanter Bau, wenn auch unvollendet. Auf einmal prasselt es auf das Kirchendach, ein dicker Regenschauer geht nieder.
Vom Kirchendach geschützt setzen wir uns auf die Treppen und blicken über die Bucht. Danach geht es zurück in den Ort und ans Meer…. Und der nächste tropisch anmutende Regen zieht durch, dabei hat es knapp 30 Grad. Flucht ins nächstgelegene Eiscafé, das zum 5 Sterne Hotel Mozart gehört. Es gibt angemessen große und sehr leckere Eisbecher und ein Luxusklo im Luxushotel.
An der Küstenlinie im Ort sind Lautsprecher, die alle einen Sender dudeln. Gerade läuft Elvis Presley mit Now or Never, während die zahllosen Anbieter von Bootstouren oder Tattoos oder Maiskolben wieder zu ihren Ständen eilen. Wir haben es auch mal wieder etwas eilig, denn der Parkschein läuft um 16 Uhr ab. Für mehr hatte das Kleingeld auch nach einer Wechselaktion nicht gereicht
Auf dem Heimweg machen wir noch einen Grosseinkauf. Zurück im Ferienhaus bekommen wir 20 Eier geschenkt, Vermieter Sascha bastelt gerade am Zaun. Doch beim Abendessen müssen wir nach innen fliegen, eine große Wespenschar hat gerade auch Hunger. Ihnen folgt ein Schwarm Stechmücken, ebenfalls hungrig. Den restlichen Abend haben die Schnakenjäger Louisa und Gerald gut zu tun.
Erst ins Pool, dann Ausflug, nur so lässt die Reisegruppe mit sich verhandeln. Gegen 11 Uhr sind wir in Rijeka, Europäische Kulturhautpstadt 2020, die Sonne sticht. Und natürlich haben die Kinder erstmal Hunger. Wir bummeln zu den Markthallen, besichtigen diese natürlich mit Maske und bekommen jedesmal die Hände desinfiziert. Am sehenswertesten (und geruchtsintensivesten) ist die Fischhalle, dort gibt es auch Rochen zu bestaunen.
Danach muss Gerald ganz stark sein. Mittagessen in der Fischkonoba Fiume, mit Fischgerichten, und das vor 12 Uhr mittags. Für die Kinder gibt es leckere Spaghetti Carbonara, zusammen kostet alles keine 30 Euro.
Danach bummeln wir entlang der 1, 7 Kilometer langen Hafenmole, allerdings nur ein Stückchen, es ist einfach zu heiß. Wir sichten die Luxusyacht Royal Romance, ein Riesenschiff, das einem russischen Oligarchen gehört, und die Solar Eclipse, einem Luxuskreuzfahrtschiff, das einen für schlanke 15. 000 Euro ab Spitzbergen an den Rand der Arktis fährt.
In der Innenstadt geht es vorbei am schiefen Turm (Kirche wegen Mittagspause geschlossen), dann zur Kathedrale (Es ist Mittag… ). Wir flüchten vor der Hitze in das kühle Tunnelsystem, das in diversen Kriegen quasi als langer Luftschutzbunker für die Bevölkerung gedient hat und seit 2017 wieder als Abkürzung unter der Stadt geöffnet ist. Derzeit mit Maskenpflicht.
Weiter geht es über das ehemalige römische Zentrum zum Uhrturm. Dort sollte es ein Geheimtippcafe geben, zu dem wir erst den sehr versteckten Eingang in einem Hinterhof finden müssen. Das Café hat, vermutlich Corona bedingt, gerade zu. Das Thermometer steigt auf 34 Grad, die Stimmung der Truppe sinkt. Wir retten uns auf die Außenterrasse eines coolen Pub gegenüber der Kathedrale. Der Wirt ist offensichtlich Leid durch Touristen gewohnt und weist darauf hin, dass bei ihm in den kroatischen Kuna gezahlt wird und in keiner anderen Währung. Ja klar, in was denn sonst? Für 7 Euro bekommen wir zwei leckere Kaffee, Cola und Fanta, dazu eisgekühltes Wasser.
Und dann öffnet auch noch die Kathedrale, wenn auch nur für die ersten paar Meter! Die Geschichte hinter dem Standort ist gut katholisch gruselig. Nach einem verlorenen Spiel knallte ein junger Mann vor Wut einen Stein gegen ein Kreuz. Dieses begann zu bluten, unter dem Mann tat sich der Boden auf, der ihn schließlich grausam verschlang, bis auf eine Hand, die dann mahnend aus dem Boden ragte….Wir suche und finden noch die Kanonenkugel in der Kirchenwand und ziehen weiter.
Immerhin eine Streetart finden wir. Am Fuße der über 500 Stufen nach oben zur Burg Trsat schütteln drei von vier entschieden den Kopf und auch die Reiseleitung sieht (zähneknirschend) ein, dass eine Stadtbesichtigung bei 34 Grad nur bedingt Spaß macht. Sie nimmt der Reisegruppe das Versprechen ab, nochmal zurück zu kommen und es geht zum Parkplatz. Das Parkticket ist war verschwunden, aber das ist unproblematisch. Wir werden gefragt, wann wir ankamen und bekommen ein neues Ticket.
Zurück in unserem Häuschen geht es in den Pool, auch nochmal spätabends. Was für ein wunderbarer Luxus. Und da wir grillen, bleiben dank der Rauchentwicklung auch Schnaken und Wespen eher fern.
Sobald die Reiseleitung versucht über Ausflugspläne zu sprechen, springen die Kinder einfach in den Pool und sind weg. Tztztztzzt, zum Glück hatten wir 2016 in Rom kein Schwimmbecken in nächster Nähe….
Wir sind uns einig, keine Ziele mehr mit einer Anfahrt von einfach zwei Fahrstunden. Nach dem Fahrdebakel auf Hvar sieht der Nachwuchs die Kombination Insel und schöne alte Stadt angemessen kritisch. Gerald möchte nach Krk, da soll es ja auch schöne Strände geben und die Insel ist nur 60 Minuten entfernt. Gegen 11. 30 Uhr ziehen wir los, die Anreise über die große Brücke über das karste Land ist ja durchaus beeindruckend.
Für einen Euro pro Stunde finden wir nahe der Stadt Krk einen Parkplatz. Und was für ein Glück, es gibt Bäcker entlang des Weges, denn die kleine Löwenmeute ist schon wieder hungrig und den Eltern ist gerade garnicht nach Einkehr.
Entlang des Hafens warten viele Stände auf die Touristenmassen, die 2020 offensichtlich ausbleiben. Wir haben die Altstadt von Krk einigermaßen für uns. Kann natürlich auch daran liegen, dass wir entgegen aller Erfahrung wieder in der Mittagshitze unterwegs sind. Aber die Altstadtmauern halten schön kühl. Zuerst gibt es trotzdem Eis, in den Geschmacksrichtungen Mango, Lavendel und Käsekuchen.
Zur Kathedrale, an der Festung vorbei, kurz auf die Stadtmauer, dann zum Franziskanerkloster. Leere Gassen, leere Plätze und viele leere Stühle in den zahllosen Konobas. Die Verkäuferinnen der unbesuchten Nippesläden unterhalten sich entspannt über die Straßen hinweg. Insgesamt ein angenehmes Örtchen, spürbar nicht halb so hipp wie Hvar auf der Insel Hvar. Aber auf Krk urlauben auch eher Familien.
Wir versuchen ein Familienfoto in der verspiegelten Wand der Grundschule, Kilian seufzt. Können wir mal aus der knalligen Sonne? Und endlich ein Café mit Wlan finden? Louisa benötigt inzwischen zum Überleben ihren täglichen frisch gepressten Orangensaft…. Der Weg führt uns in den Secret Garden, dann doch eine echt coole Location. Denn Kneipe, Biergarten, Bar verteilen sich auf diverse historische Gemäuer und kühle Keller, auch der Garten ist angenehm schattig.
Danach wollen wir ins Wasser. Der Korallenstrand klingt verheißungsvoll, noch dazu nicht weit entfernt. Allerdings gibt es ein großes gleichnamiges Hotel, einen überfüllten Parkplatz… Der Blick auf die Massen, die sich unter den Pinien stapeln, würde uns auch in jedem anderen Jahr weit in die Flucht schlagen. Da braucht es keine Pandemie. Gerald hat noch einen Vorschlag, 15 Minuten Fahrt entfernt, eine lauschige kleine Bucht. Die Anfahrt über einen engen Schotterweg verspricht Abgeschiedenheit. Doch dieses Versprechen wird nicht gehalten, offensichtlich ist die kleine Bucht das Refugium eines Bootsclubs, frei ist gerade noch die Ecke, in der gerade ein großer Hund sein Revier markiert… Nach unserem Traumstrand in Dalmatien kann uns das wirklich nicht locken.
In prasselndem Regen geht es zum Ferienhaus. Als wir ankommen, ist das Unwetter vorbei. Die Kinder wünschen sich Pfannkuchen oder Nudeln mit Soße zum Abendessen, die Eltern irgendwie nicht. Also ab nach Kastav, wegen seiner Restaurants ist unser Nachbarort bei den Kroaten aus Rijeka beliebt, heißt es. Tatsächlich sind die Lokale auch unter der Woche gut gefüllt. Wir finden trotzdem ein Platzchen, der Palatschinken als Nachtisch versöhnt die Kinder mit der aus ihrer Sicht nicht gelungenen Pizza. Und die Eltern haben gefüllten Truthahn und Thunfischsteak mit Gorgonzola…
Wir bestaunen noch eine Weile das Wetterleuchten über dem Mittelmeer, dann fahren wir zurück. Auf unserem neuen Lieblingssender HRT 2 (das ist der mit den mehrsprachigen Verkehrsmeldungen und dem Musikprogramm, dessen Motto jede Stunde wechselt) kommt ein Livekonzert, eine leicht angetrunkene Punkrockband groehlt auf kroatisch und erinnert an die frühen Toten Hosen. Mutter und Tochter sind begeistert, Louisa kann sich das als Soundtrack zu ihren Jetskitouren vorstellen…. Hladno Pivo, kühles Bier, nennen sich die Jungs, die in Kroatien äußert beliebt sind. Ein schöner Abschluss für einen insgesamt dann doch ganz schönen Tag. Auch ohne Strand.
Noch ein paar Bilder aus Krk und Kastav
Erst eine Runde Gaudi im Pool. Danach geht es, auf besonderen Wunsch von Kilian und Louisa, auf den zweiten Teil des Lungomare. Die Franz Joseph Promenade führt 12 Kilometer am Meer entlang, den ersten Teil von Volosko bis Opatija hatten wir am Montag angesehen.
Diesmal starten wir in Lovran, ganz im Süden des Weges. Das erste Donnergrollen ist schon zu hören, bald fallen dicke Tropfen. Insgesamt aber ein angenehmeres Wetter als der stechende Sonnenschein bei über 30 Grad. Als der Regen richtig prasselt, setzen wir uns in das Café Marija, eher eine Bierkneipe, als ein Café. Aber für den Moment trägt das. Archie’s Fast Food sorgt mit Hamburger, Hotdog und Pommes dafür, dass kein spontaner Hungertod eintritt.
Danach bummeln wir weiter, der Weg ist viel schöner, als auf der anderen Seite von Opatija.
Erstaunlich ist, dass auch viele richtig große Hotels leer stehen. Liegt das nur an Corona oder doch eher an falschem Management? Auch schöne Villen am Wegesrand verfallen.
Wir wundern uns erneut über die Betonbadestellen. Gleichzeitig gibt es in den Minibuchten aber viele kleine Plattformen, die sich aber gerade leeren, das Gewitter gerollt weiter im Hintergrund.
Je näher wir Opatija kommen, desto höher wird der Touristenfaktor, desto dichter stehen die Schilder mit den Ausflugsangeboten. Immerhin erhöht sich auch die Katzendichte beträchtlich, was Kilian und Louisa sehr freut. Aber Opatija kann uns auch von dieser Seite nicht so sehr begeistern die großen leerstehenden Bauten verbreiten eine eigenwillige Atmosphäre. Wir drehen um, schließlich haben wir noch 6 Kilometer Rückweg vor uns.
Inzwischen strahlt wieder die Sonne, aber es nicht mehr so heiß. Die Menschen strömen zurück ans Meer. Bei den Badeorten Icici (hier fehlen aus technischen Gründen die Akzente…. ) und Ika ist die Stimmung besonders angenehm. Auch viele kroatische Senioren und Familien sind unterwegs, plaudern, lesen Zeitung, Kinder planschen… Die Dame, die ihre Häkelwaren verkauft, unterhält sich mit Passantinnen in ihrem Alter, die vermutlich jeden Tag vorbei kommen. Das macht wenig Lust auf die Heimreise am Samstag. Gegen 18 Uhr sind wir wieder in Lovran, die Beine etwas müde von 12 Kilometern Steinweg. Aber ein kleiner Abstecher in die Altstadt ist noch drin.
Abends grillen wir nochmal und fallen sehr müde ins Bett.
… Und hier sind noch ein paar Fotos.
Die Reiseleitung trippelt am letzten Tag auf der Stelle, die träge Truppe kommt nicht so recht in Gang. Doch auf einmal treibt im Pool eine Lampe samt Kabel nach oben… Ende des Badevergnuegens. Wir ahnen schon, dass es kein gefährlicher Defekt ist, informieren aber dennoch erstmal den Vermieter und meiden den Pool. Es geht also nochmal nach Rijeka, Gerald plant direkt die über 500 Stufen gen Trsat. Das Wort Begeisterungssturm trifft die Stimmung auf der Rückbank nicht ganz…
Doch vor den Treppen muss eine kleine Stärkung her. Im Ferienhaus hatten wir noch die Obstreste vertilgt, jetzt suchen wir ein Café. Nicole hat da so einen Geheimtipp… Die anderen drei seufzen. Geheimtipps befinden sich meist an entlegenen Orten, müssen stundenlang gesucht werden und haben just an diesem Tag Betriebsferien. Doch diesmal ist es anders. Wir finden das Priroda I drustvo (Akzente fehlen) nachdem wir quer durch ein Sushirestaurant in einen… Hinterhof gelangen. Ein kleiner sympathischer, knallbunter Laden mit sehr jungem Personal. Es gibt vier Smoothies (Blueberry Night, Tropensturm, Brainstorm und Mango Papaya), dazu zwei Avocadotoasts und zwei Cappuccino. Beim Bezahlen erwähnt Nicole, dass der kleine Laden als Tipp im Reiseführer steht. Die vier hinter der Bar können es kaum fassen und sind elektrisiert, sie lesen nach, fotografieren ab… Und bitten uns schließlich um ein kleines Video. So kommt es, dass eine leicht überdrehte und komplett überfruchtzuckerte Mutter umringt von ihren Lieben auf Deutsch ein paar lobende Sätze über den Laden verliert, demnächst vermutlich auf Facebook zu sehen. Louisa ist den restlichen Nachmittag hin und hergerissen, ob sie gegen ihren Auftritt protestieren oder besser Autogrammkarten bereithalten soll…
Danach erklimmen wir die 561 Stufen zum Ortsteil Trsat, der auf einem Hügel über der Stadt liegt. Das Gewitter befindet sich noch über dem Meer und es ist schon garnicht mehr soooo heiß.
Oben erwartet uns nicht nur eine grandiose Sicht, sondern auch die Basilika Unserer Lieben Frau. Wir desinfizieren uns die Hände, ziehen Masken über und stehen in der leeren Kirche. Durchaus beeindruckend, vor allem der große Weihwassertank im Kreuzgang und die vielen, nach dem Gebet offensichtlich nutzlos gewordenen Krücken, die als Dank gestiftet wurden (zu beidem leider kein Bildmaterial). Papst Johannes Paul II war mal hier, was in vielen Bilder und mit einer Skulptur gefeiert wird.
Danach gehen wir weiter zum Kastell, das in seiner wechselhaften Geschichte auch von einem Adelligen ziemlich geschmacksfrei dekoriert wurde und inzwischen eine sehr coole Bar beherbergt. Auf dem Turm beeindruckt uns der Blick genauso wie die überhaupt nicht gesicherten möglichen Absturzstellen. In Australien wären da mindestens ein Gitter und ein Abfangnetz. Aber mit ein bisschen Aufpassen geht das auch so. Noch bewundern wir die Blitze, die auf dem Meer über den Inseln Krk und Cres niedergehen…
Als die ersten Tropfen fallen, eilen wir wieder in die Stadt. Bis wir am schiefen Turm sind, nieselt es. Als wir im Stadtplan lohnende Bars gesichtet haben, regnet es schon stärker. Am Ende retten wir uns gerade noch in eine Tapasbar, bevor ein echter Wolkenbruch niedergeht. Später stellen wir fest, dass wir eigentlich in die Schokoladenoase nebenan wollten. Aber egal, in dieser Bar stranden wir gerne. Es gibt WiFi für die Pokemonjäger, leckeres Essen und guten Wein. Ja, es ist gerade 15. 30 Uhr nachmittags. Und?
Wir verharren eine Stunde, dann lässt der Regen nach. Ein kurzer Bummel durch den Hafen, danach will die Reiseleitung noch ins Museum für zeitgenössische Kunst. Doch das hat wegen Umbau der Ausstellung gerade geschlossen. Eine flucht, drei atmen auf….
Das Museum liegt übrigens in einer Riesenbaustelle und genau das macht auch en Charme von Rijeka aus. Die Stadt ist stellenweise ziemlich abgerissen, nicht halb so braesig wie der ehemalige Kurort Opatija,.
Zurück im Ferienhaus repariert unser Vermieter kurz die Lampe (aufstecken… ), danach essen wir Reste und packen. Die Kinder tauchen nochmal tief in die Welt das Teleshoppings ein (eine neue Faszination), die Eltern sorgen dafür, dass nicht zu viel Hauswein übrig bleibt.
Und hier sind noch ein paar Bilder.
Um 6. 30 Uhr werden wir von einem hungrigen Moskito im Landeanflug geweckt. Draußen reinigt Vermieter Sascha gerade den Pool für die nächsten Gäste. Wir vereinbaren die Abfahrt für 9 Uhr und packen. Um kurz nach 9 Uhr dann die Überraschung: unsere Vermieter beschenken uns zum Abschied reich, unter anderem mit selbstgebackenem Kuchen.
Kurz nach 10 Uhr kommen wir los, allerdings nicht weit: über eineinhalb Stunden brauchen wir, um über die Grenze nach Slowenien zu gelangen. Was so lange braucht? Wir wissen es nicht, bei uns wird genau ein Pass gescannt. Ob das hilft um die Pandemie aus dem Land zu halten?
In Slowenien wird die Strecke von der Autobahn zur Landstraße. Wir legen einen Kaffeestopp ein und kaufen Obst am Straßenrand, für viele Euros. Später biegen wir noch nach Bled ab. Die Reiseleitung hatte romantische Erinnerungen an einen kleinen See. Gerald weigert sich angesichts der Touristenmassen einen Parkplatz zu suchen. Es bleibt bei einem Einkauf beim Bäcker.
Der slowenische Radiosender berichtet ausführlich über die desolate Verkehrslage. Denn an der Grenze zu Österreich sieht es nicht besser aus, im Karawankentunnel gibt es nur noch Blockabfertigung. Wir wagen den Weg über den Wurzenpass, den wir im Urlaub im Februar überquert hatten. Dort kaum Verkehr. Die Fahrzeuge nach Slowenien werden streng kontrolliert. Richtung Österreich steht ein Schild, das nach Durchfahrt verboten aussieht. Aber die Beamten winken uns lässig durch. Später hören wir im Radio, dass dort eigentlich nur Einheimische kreuzen dürfen….
Kurz vor Salzburg kehren wir im Biergarten des Simmerl ein. Dort hatten wir im Februar eine Nacht Station gemacht. Das Essen ist lecker, doch danach fällt uns auf, dass der Biergarten ganz schön dicht besucht war und keine Bedienung eine Maske trug. Wir hoffen auf die wundersame Wirkung der frischen Luft und drehen noch eine kleine Runde.
Der restliche Weg beschert und zwar keine Staus, aber wir sind langsam ziemlich platt. Bei Stuttgart wollen wir an der Raststätte mit mcdonals einen rettenden Kaffee holen…. Aber wegen der “aktuellen Lage” ist derzeit von 20 bis 7 Uhr geschlossen. Selten hat Corona so genervt wie in diesem Moment. Aber wir schaffen es, nach 14 Stunden sind wir kurz vor Mitternacht in Speyer. Und nachts weckt uns zum ersten Mal seit einer Woche keine Schnake.